.... Wir haben durch atemberaubende Erfindungen die Möglichkeit bekommen, in wenigen Sekunden Berechnungen durchzuführen, für die man früher Jahre gebraucht hat. Für die Addition von zwei zehnstelligen Zahlen braucht man normalerweise, wenn man kein Genie ist, zehn Sekunden; Ein Computer macht das in weniger als einer Mikrosekunde. Gerade auf diesem Gebiet haben sich unfaßbare Möglichkeiten eröffnet, die sich noch gar nicht absehen lassen. Wir rechnen heute zehnmillionenmal schneller, als wir es mit dem Gehirn allein könnten. Man kann heute in einem Plattenspeicher eine Informationsmenge unterbringen, die dem Umfang des 13bändigen Großen Brockhaus entspricht, und jede beliebige Information kann in Bruchteilen von Sekunden von ihm zur Verfügung gestellt werden.

Genossen und Genossinnen! Das ist eine echte und große Revolution, die wir gegenwärtig erleben, und eine sozialistische Partei, die in ihrer Tätigkeit, in ihrer Programmatik, in ihrer Planung allen diesen Entwicklungen nicht Rechnung trägt, kann keine moderne, die gesellschaftlichen Verhältnisse verändernde Politik führen. Ich wage die Behauptung, daß echte Planwirtschaft überhaupt erst heute durch diese großen und atemberaubenden Entdeckungen möglich geworden ist.

zitiert aus H.Fischer: Die Kreisky-Jahre, Wien, 1993, alle Hervorhebungen durch die tiny redaktion, remember, nothing personal then.

Über den Sinn der Geschichte

Wiesengrund (nachdenklich): Nur eine obsolete Methode, notwendige Modernisierungsfolgekosten mit den immer schon gleichen aufgewärmten Ewigkeitswerten zu kompensieren.

Heidegger (sinnierend): Es gab ja niemals eine Qualität, die ausserhalb des Historischen stand. (zögert) Im Grunde hat ja immer nur die Geschichte gedacht. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Benn (säuselnd, dann donnernd): Ich jedenfalls setze auf die geschichtlich durchlebte Landschaft, die historische und kulturelle Tradition.

Reich (bestimmt): Ein grother Autor, und obwohl er ein Faschitht itht, kann ich ihn leiden.

Horkheimer (apodiktisch): Da haben Sie es, ein konservatives Bündnis von optimistischer Metaphysik und sozialem Pessimismus!

McLuhan (nuschelnd): Now boys, the historical effects of technology do not occur at the level of opinions or concepts, but alter sense ratios or patterns of perception steadily and without any resistance, so don't make up!

o.Prof. Donner (bestätigend): Der historisch-technologische Determinismus ist doch stets an einem marginalisierten Ort ohne wirkliche Tiefe verharrt.

Luhmann (ungeduldig): .. kann nicht funktionieren, ist ja praktisch immer eine v.a. semantisch und strukturell problematische Vermischung von zwei Systemreferenzen nämlich von Wissenschaft und Medienöffentlichkeit, zwei gesellschaftlichen Teilsystemen, die in ihrer Kommunikation jeweils einer ganz anderen Logik folgen.

Derrida (attributfrei): labyrinthique et indéchiffrable, mais, comme je veux dire, séduisante jusqu'à la désespération.

Habermas (leicht vergreist): Mehr Diskursethik, meine Herren!

Patocka (leidend): Die Geschichte ist die Geschichte Europas, es gibt keine andere Geschichte. (überlegt) Nur vielleicht, haben wir nicht schon mit der Vergangenheit gebrochen und leben wir nicht selbst schon die nach-europäische Zeit?

Husserl (fragend und zugleich bestärkend): Hat nun dies Schauspiel der Europäisierung aller fremden Menschheiten in sich das Walten eines absoluten Sinnes? Doch, doch, denn beides bekundet die Einheit der einen Vernunft.

Patocka (streberisch): Ich weiß, die europäische Reflexion ist ja nicht dazu bestimmt, die außereuropäische Reflexion überflüssig zu machen, nein, sie will unbewußt diese ja erst eigentlich einleiten und für die gesamte Welt fruchtbar machen.

McLuhan (einmischlerisch): The village, global or not, is the home of the tribe.

Mit der Bitte um zitatöse Fortsetzung .....

Allzu leicht

war das letzte Rätsel, jetzt also ein bißl schwerer.

Viel später: das sind die Kanonen der Yamato.