What Lifted Jobs And Gates Out Of Their 8-bit Misery

This is what is. A commercial. In 1979 Xerox introduced its vision for the office of the future. Years ahead of its time, the 1972 Xerox Alto featured Ethernet networking, a full page display, a mouse, laser printing, e-mail, and a windows and graphics-based user interface. Although it's high price limited sales, the Alto was a groundbreaking invention. Most everything about the computing (interactive access visual and aural interface) and networking revolution (send around the office or around the world) that was going to come was knowable 40 years ago - for interested and attentive experts and everybody who watched commercials.

Nearly all Computing History Books discuss the dispute between Gates and Jobs or rather their respective companies on who went to PARC first and how secret all of it was. It was not. Xerox gave Smalltalk to a couple of other computer companies to implement, did commercials for its future products and gave demos to a lot more people than only Jobs and Gates. Ads for the Xerox Star also came long before the famous Mac introduction ad.

We do not know if the communication departements of MSFT and AAPL who by their publications had a huge influence on PC history, created the impression by intent or by ignorance. It does not matter too much either. Any which way it is the task of later historians to uncover or recover the best possible approximation of truth.

And - it should be the task of decision-makers in the industry, the media and politics to know that history a lot better than they do to inform their perspective and the settings they implement by laws, regulations and business strategies.

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Gute Zeiten für gebrauchte AIs

Am Dienstag hat mein aufmerksamer Kollege Philipp einen interessanten NiemanLab-Artikel von Christine Schmidt vom 8. April 2019 über Facebooks "Local News" Aktivitäten verlinkt. Philipp schreibt dazu: Facebook und Local News: It's complicated. Interessanter Einblick in einen Teil von Facebook, den wir hier in Europa so nicht haben. Es ist immer gut, sich so etwas anzusehen, weil es in ein paar Jahren vielleicht doch zu uns "nach Europa" kommt.

"Falls Ihr nicht wisst, was "Today In" ist, macht Euch vorläufig keine Sorgen", schreibt Frau Schmidt. Anscheinend haben erst 1,1 Millionen Facebook Mitglieder "Today In" in ihren Apps abonniert. Man muss den Dienst über das Burgermenü aktivieren, manchmal poppt eine Nachricht daraus im News Feed als Trigger auf. Laut Nieman Lab wurde der Dienst in ein paar wenigen Test-Städten Anfang 2018 gestartet und steht heute in mehr als 400 Städten in den Vereinigten Staaten zur Verfügung.

Was hat Facebook mit "Today In" vor?

Facebook really wants to put quality local news in front of its users, it says, through its “Today In” feature - but the local news just doesn’t exist! “About one in three users in the U.S. live in places where we cannot find enough local news on Facebook to launch Today In,” product marketing manager Jimmy O’Keefe and local news partnerships lead Josh Mabry wrote last month.

In den letzten 4 Wochen hätte das System jeweils kaum mehr als 5 halbwegs aktuelle Artikel mit Bezug zu diesen Städten gefunden, berichteten O'Keefe und Mabry letzten Monat.

Was für Nachrichten bietet Facebook in diesen Städten an?

Crime and Court. "Verbrechen, Gericht und Tötungsdelikte, oft nur Schlagzeilen wie 'TEEN MISSING' oder 'SEXUAL PREDATOR ON THE LOOSE' und kaum weiterverarbeitete Polizeiaufrufe, das mache mehr als die Hälfte der Geschichten aus." schreibt Christine Schmidt.

Um zu sehen, was in den übertragenen Nachrichten passiert, hat sich die Autorin "Today In" Stories für 10 Städte, darunter Raleigh, New Orleans, Akron und Boise, sowie weitere kleinere Stätte von Massachusetts bis Texas eine Woche lang von Montag bis Freitag angesehen.

Substanz und vorläufiges Fazit zu "Today In"

Was hat Christine Schmidt noch gesehen? Satire, Todesanzeigen von Websites von Bestattungsunternehmen, viel lokales Fernsehen und ein seltsames Netzwerk von Diensten, die nur echte lokale Nachrichten-Sites abgrasen und es trotzdem irgendwie durch die Filter von Facebook schaffen. Und immer wieder hätte mehr als die Hälfte der Nachrichten von Verbrechen, Gerichtsverhandlungen und Leichen gehandelt. Weitere Beiträge enthielten Links zu mehrere Tage alten Berichten aus Nachbarstädten oder Headlines offener Websites von Zeitungen großer Städte (z.B. Boston Globe) in etwas weiterer Entfernung.


Quelle: Nieman Lab

Entsprechend nüchtern fällt das vorläufige Urteil aus: "Our analysis of the links 10 cities saw in Facebook’s local news section found funeral home obituaries, years-old stories, and yes, some meaningful local journalism. But not a lot."

Das Geheimnis wird gelüftet

8 Tage nach Schmidt, am Tag von Philipps Tweet, veröffentlichten Nicholas Thompson und Fred Vogelstein in Wired einen nach allem Anschein gut recherchierten Aufmacher mit dem Titel 15 Months of Fresh Hell Inside Facebook. Neben vielen anderen interessanten Entwicklungen behandeln die Autoren die Bemühungen von Facebook, Gewalt, Pornographie und Hassreden mittels künstlicher Intelligenz zu markieren und eventuell zu sperren. Der ökonomische, soziale und politische Druck auf diese Thematik ist inzwischen ja auch riesengroß.

Ultimately, Facebook knows that the job will have to be done primarily by machines-which is the company’s preference anyway. Machines can browse porn all day without flatlining, and they haven’t learned to unionize yet. And so simultaneously the company mounted a huge effort, led by CTO Mike Schroepfer, to create artificial intelligence systems that can, at scale, identify the content that Facebook wants to zap from its platform, including spam, nudes, hate speech, ISIS propaganda, and videos of children being put in washing machines.

Die Bemühungen des Unternehmens in diesem Bereich seien vor drei Jahren noch "im Nirgendwo" gewesen. Facebook habe aber schnell bei der Klassifizierung von Spam und der Erkennung von verbaler Terrorismus-Unterstützung, Tod und Gewalt Erfolg gehabt. Inzwischen würden mehr als 99% solcher Inhalte identifiziert, vor ein menschliches Auge sie zu Gesicht bekäme. Sex allerdings sei, so wie allgemein im menschlichen Leben, komplizierter. Nur die Erfolgsquote bei der Identifizierung von Nacktheit betrage 96 Prozent. Hassrede sei noch schwieriger als Sex: Alle AI-Prozesse zusammen fänden nur 52 Prozent davon vor Zensoren und Nutzer das täten.

News Policy Inside of Facebook

In Kapitel V des Artikels wird es wirklich spannend. Es geht um die Management-Auseinandersetzungen bezüglich Facebooks Umgang mit Nachrichten-Medien. Der Social-Engagement-Analytics-Anbieter Parse.ly hatte noch 2017 ermittelt, dass 40% des "outbound traffic" von Facebook zu News-Sites ging. Im Mai 2018 war diese Zahl auf 25% gesunken. Wir wissen nicht, wie seriös Parse.ly misst oder, wie man besser schreiben muss, kompetent schätzt, aber den Trend konnten und können viele bestätigen.


Quellen: Parse.ly und Wired

Wired selbst verlor eines Tages 90% seines Facebook-Traffics. Proteste und Ausreden lösten sich ab, eine Menge E-Mail-Verkehr folgte. Am Ende stellte sich heraus, dass ein "Algorithmus" von Facebook eine Whisky Werbung auf den Wired Seiten als "misleading engagement bait" klassifiziert und folgerichtig die Luft aus den Wired Reifen gelassen hatte. Die Sache wurde repariert aber das Wired Management wurde schmerzhaft daran erinnert, dass Medien auf Facebook nun mal nur kleine Pächter auf dem sozialen Interaktionsacker sind.

Innerhalb von Facebook war für viele Manager natürlich nicht überraschend, dass der Verkehr zu den Verlegern seit der Betonung von "meaningful social interactions" zurückgegangen war. Darum war es gegangen. Es bedeutete einfach, dass die Menschen mehr Zeit Posts unter Freunden und Familie verbrachten, den Inhalten, die Facebook groß gemacht haben und die es unterscheiden.

Manche hätten gefunden, es sei gerecht, dass die Verleger jetzt, die so viel Negatives über das Unternehmen publiziert hatten, jetzt selbst Schmerzen zu spüren bekamen. Anne Kornblut, die Leiterin der Abteilung "News Partnerships" verneint das öffentlich. Wie dem auch sei, im Frühsommer 2018 habe auch auch das Top-Management gefunden, die entsprechenden Effekte gingen nun zu weit. COO Sheryl Sandberg, die laut Insidern bei negativer Berichterstattung immer als erstes nervös wird, habe ein Meeting ihrer Top-Führungskräfte einberufen.

Debatte und Entscheidung

Dort wurde eine 2-monatige Debatte lanciert, mit dem Ziel, zu prüfen, ob Facebook den "Algorithmus" nicht so anpassen könne, dass "seriöse Publikationen" nicht wieder mehr "gefördert" werden könnten. Das "Nachrichten-Team" wollte, dass öffentliche Inhalte, die von Nachrichtenorganisationen, Unternehmen und Prominenten geteilt würden, wieder mehr Platz bekämen. Es wollte auch, dass das Facebook vertrauenswürdigen Verlegern wieder mehr "Boost" verschaffe.

Zudem schlug es vor, ein großes Team von Kuratoren zu engagieren, um die qualitativ besten Nachrichten in den News Feed zu pushen. Sogar die Einrichtung einer eigenen News-Sektion im Web und der App wurde erwogen, um mit Apple-News und Google's News-Aktivitäten "mithalten zu können".

Mehrere Topleute, allen voran Chris Cox, damals noch "chief product officer" stimmten laut Wired überein, es sei Zeit, den seriösen Verlegern wieder "a leg up" zu verschaffen. Andere seien skeptisch gewesen, insbesondere Joel Kaplan, der ehemalige stellvertretende Stabschef von George W. Bush und jetzt "vicepresident for global public policy". Qualitätsmedien zu fördern würde unausweichlich so aussehen, als unterstütze Facebook die Demokraten, soll er argumentiert haben und das würde auf jeden Fall zu "Problemen mit Washington" führen. Am 9. Juli soll sich Zuckerberg in der Entscheidungssitzung auf die Seite Kaplans geschlagen und damit auch eine Machtverschiebung bei Facebook eingeleitet haben.

Die spekulative tinytalk-Analyse

Die Wired-Recherche kann man aufgrund vieler Qualitätsmerkmale trotz der großen Entfernung wohl als einigermaßen seriös einstufen. Cox scheint verloren und Kaplan gewonnen zu haben. Der Rücktritt von Cox als CPO am 14. März 2019 scheint das zu bestätigen. Wie dem auch sei, die Nutzung, die Facebook den großen Nachrichten-Medien in den USA zuführt, hat sich seit Sommer 2018 nicht wirklich erholt.

Wir wissen nun auch, wo Facebook am meisten in die AI genannte Mustersuche investiert hat: in die Erkennung negativer Inhalte. Kein Wunder dass Facebooks AIs so gut auf Tod, Verbrechen, Gericht und vermisste Teenager trainiert sind. Der "Algorithmus" muss ja nicht nur gut, sondern auch schnell sein.

Ob "Today In" nun ein nebenläufiges Projekt war oder das einzige ist, was vorläufig von Facebooks News-Initiativen übrig blieb: Wahrscheinlich haben seine Projektmanager die "Deep Learning" - Abteilungen gefragt, ob sie nicht billige gebrauchte AIs für Bild- und Texterkennung hätten, die in der Lage wären, die Inhalte lokaler Nachrichtenangebote zu automatisch zu analysieren und dann geschickt in die Newsfeeds der gewonnenen Abonennten einzuspeisen. Wahrscheinlich haben sogar ein paar Experten die Hand gehoben und auf den negativen Bias, der durch das Training und die Lernmodelle entstanden ist, hingewiesen. Vielleicht haben ein paar sogar versucht, die vom vielen Scannen schon neurotisierten neuronalen Netzwerke umzuschulen.

Das Fazit

Es hat den Anschein, dass Facebook's News-Strategie auf das Startfeld zurück muss und nicht einmal das Lokalnachrichten-Projekt allzu gut gelungen ist. Man weiß ja, wie das geht. Die armen Projektmanager haben immer Druck und der schon verkündigte Launchtag winkt bedrohlich am Horizont. Dennoch sollten wir uns nicht zu sehr entspannen. Das ganze Facebook-, Google-, Apple- und Microsoft-Bashing verstellt uns nur den Blick dafür, dass diese großen amerikanischen Software-Unternehmen Lernmaschinen sind, wie wir sie in Europa kaum haben.

Nicht perfekt halt, das ist gewiss und auch ein wenig tröstlich. Ganz harmlos wird es dadurch aber auch nicht, wenn man es genau bedenkt. Und Nachrichtenmagazine, Universitätsinstitute und Medienjournalisten, die solche Hintergrundberichte zu den global agierenden Web-Dienstleistungs-und-Medienunternehmen recherchieren könnten wie hier Wired haben wir in Europa auch nicht im Überfluss. Seien wir froh, dass ein Teil der amerikanischen Medien bei aller Zurichtung und Anpassung über die letzten 30 Jahre wenigstens manchmal weiter funktionieren und ihre demokratische Rolle wahrnehmen.

Man sollte auch nicht mit Mark Zuckerberg tauschen wollen. Gleichzeitig die Wallstreet, den Präsidenten, die großen Blätter und TV-Networks und ca. die Hälfte aller Trolle außerhalb von China und Russland im Nacken zu spüren, das kann nicht wirklich lustig sein. Aber morgen ist Ostersamstag. Darum sei nun Friede. Shabat Shalom!

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2000 - Die Zukunft erfinden

Am Donnerstag, 21.3.2019 brachte der WebStandard eine Story mit dem Titel "Doku von 1972 zeigt, wie absurd man sich damals die Zukunft vorstellte" über eine im Oktober 2010 von RetroTV87 auf YouTube gestellte Sendung des ZDF von 1972, mithin damals 37 und jetzt 47 Jahre alt. Die TinyTalk-Redaktion hätte von diesem Video und dem Artikel allerdings gar nichts mitbekommen, hätte mich meine gute Freundin K. nicht mittels eines Links und einer Empfehlung aufmerksam gemacht und mich quasi hinbugsiert. Danke an goldchen also!

In dieser fiktiven Dokumentation mit dem Titel "Richtung 2000 - Vorschau auf die Welt von morgen" stellte das ZDF vor, wie es sich das Leben in damals 28 Jahren in der Zukunft vorstellte. Der Inhalt des Artikels ist zum Glück dann doch ein wenig differenzierter als der Titel es befürchten lässt. Im Text nimmt die Redaktion nämlich schon zur Kenntnis, dass "Richtung 2000" durchaus Trends auch richtig eingeschätzt hat. Der folgende zusammenfassende Absatz zeigt aber auch schön, wie Begriffe das Verstehen fördern oder verhindern können.

Richtige und falsche Vorschau "Richtung 2000" pendelt zwischen teils absurden und teils recht akkuraten Prognosen wahlweise eutopischer und dystopischer Natur. Manche sind bereits eingetreten – wenn auch in anderer Form. Das Internet hat man zwar nicht vorausgesehen, doch Smartphones, smarte Lautsprecher mit Displays und kostengünstigen Zugang zu Programmfernsehen und Video-on-Demand gibt es heute ebenso wie frei herumstehende Mietautos.

Dass man das "Internet" und seine Wirkungen nicht voraussehen konnte, ist ein recht gängiger Mythos. Das Gegenteil ist der Fall. Seine Möglichkeit und Machbarkeit wurde schon in den frühen 60er Jahren von wichtigen Leuten an den richtigen Orten klar erkannt und konsequenterweise sein Aufbau planmäßig in die Wege geleitet:

J.C.R. Licklider, the first director of the Information Processing Techniques Office (IPTO) at The Pentagon's ARPA, used the term in the early 1960s to refer to a networking system he “imagined as an electronic commons open to all, ‘the main and essential medium of informational interaction for governments, institutions, corporations, and individuals.’” Wikipedia Artikel "Intergalactic Computer Network"

Im Jahr 1972 gab es auf der Welt schon jede Menge Netzwerke und Datenverbindungen, sogar schon als kommerzielle Angebote und das wussten auch die Wissenschaftsjournalisten beim ZDF. Was das ZDF und auch sonst nur wenige Leute voraussehen konnten, war, dass ein britischer Physiker und wissenschaftlicher Computer-Spezialist namens Berners-Lee das Konzept Hypertext so radikal vereinfachen und gleichzeitig mit einem ebenso einfachen Netzwerkprotokoll verbinden würde, dass er es überall an Unis demonstrieren konnte.

Dabei wurde vielen Teilnehmern an den Demonstrationen auf der Stelle klar, dass sie mittels einfacher PCs und Programmierwerkzeuge leicht einsteigen und weitere Verbesserungen machen konnten. Als dann das CERN 1993 noch HTTP und HTML zur public domain erklärte und das das World Wide Web in der Folge "explodierte" und als Basisarchitektur die Teilnahme aller am Internet bis heute ermöglichte und beschleunigte, das haben viele von uns live miterlebt. Man sollte also weder begrifflich noch sachlich das WWW mit dem Internet verwechseln.

Wisdom of the Posters

Der Story folgen zum Zeitpunkt unserer Lektüre 654 Postings des Publikums. Und wiewohl das meiste wie üblich lahme Witzchen, kleine Dummheiten und falsch fokussierte und mittelmäßig formulierte Aphorismen sind, zeigt das Forum zeigt dennoch auch sehr schön, dass es als Plattform durchaus in der Lage ist, Wissens- und Einschätzungsbeschränkungen einer Redaktion zu korrigieren. Und das, obwohl gerade die Redaktion des Webstandard seit Abschaffung der ORF-Futurezone die österreichische Speerspitze der Netzberichterstattung ist und sich ja ständig professionell mit der Geschichte, der aktuellen Entwicklung und den Zukunftstrends der Computing- und Networking-Welt befasst.

So schreibt "urban-a" im Forum:
Und wo ist das bitte absurd? - Elektroauto mit Münzeinwurf? -> car2go halloo? - Fernseher wo mich eine frau weckt? -> persönlicher Assistent Siri und Co - Schaltpult um leben in die wohnung zu bekommen -> Smart Home

Diese Person scheint ein besseres Gefühl als die Redakteurinnen dazu entwickelt zu haben, welche Dinge in so einer Rück-Vor-Schau wichtig sind und was die sekundären Details sind. Das ZDF hat 1972 tatsächlich den Rückgang der Bedeutung von Münzen nicht vorausgesehen und konnte nicht ahnen, dass man zwar nicht im Jahr 2000 aber wenig mehr als 10 Jahre danach nicht nur das Mietauto mit einer Smartphone App öffnen und bezahlen würde, sondern auch viele elektronische Gegenstände in Wohnung und Haus damit steuern würde können.

Andererseits schreibt "Rotzbua aus da Josefstodt":
"Die 25-Stunden-Woche ist zur Norm geworden, ebenso der Ruhestand mit 50 – als Folge der voranschreitenden Automatisierung."

Das wäre schon längst möglich, Stichwörter: Automatisierung und ökonomische Wirtschaft. Allein, das obere Prozent der profitsüchtigen, neoliberalen Raubtierkapitalisten verhindert diese Entwicklung und hält die restliche Menschheit weiter als Arbeitssklaven welche ihnen ihr Leben im Überfluss erarbeiten.

Auch hier legt einer den Finger auf eine wichtige Sache. Viele, die sich damit befassten, konnten 1972 sehen, dass die Steigerung der Produktivität durch bessere Steuerung und der Übergang von der Fabriks- in die Wissensgesellschaft eine radikale Verkürzung der (Lebens-)Arbeitszeit nahelegen würde. Dass unsere Politiker und Manager und mit ihnen große Teile der Bevölkerung diesen Gedanken und diese Faktenlage nicht verarbeiten können und seit 1972 und bis heute der Trend da global gerade in die andere Richtung geht, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Und damit das auch klargestellt ist: Die sogenannten "neoliberalen Raubtierkapitalisten" sind an diesem falschen Trend zwar beteiligt, aber bei weitem nicht seine einzige Ursache und Profiteure. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass manchen Unternehmen, vor allem in Kalifornien das das Richtige erkennen und teilweise auch umsetzen.

Übersehen

Eine ganz realistische Passage aus der Sendung zitiert der Artikel garnich und kein Posting aus dem Forum komplett, jedenfalls so weit ich mich da durchgewühlt habe.

Die Welt des Jahres 2000 existiert noch nicht. Aber sie könnte existieren, die technischen Voraussetzungen dazu sind vorhanden. Die Zukunft gibt es als Versuchsausführung, in Labors oder auf Ausstellungen. Es gibt Herrn W.s Wohnung, das Elektromobil, den schnellen Zug. Es gibt die Rechenzentren, die ein gewaltiges Wissen gespeichert halten.

Auch dazu äußert "warp.faktor" im Forum interessante Gedanken
Genau genommen ... ... sind nur die sozialen Fortschritte ausgeblieben.

Kaum jemand hätte sich damals wohl vorstellen können, dass wir 47 Jahre später doppelt so teure Autos kaufen, die nur 200-300 km weit fahren können und dafür mehrere Stunden zum "tanken" benötigen. Vermutlich hätte damals auch keine geglaubt, dass 2019 Fahrräder (ohne Motor!) gekauft werden, die teurer als Autos sind ...

Was soll man zu alldem sagen? Die kommende Revolution war 1972 offensichtlich schon sehr sichtbar und trotzdem ist die Menschheit blind hineingestürzt. "Richtung 2000 - Vorschau auf die Welt von morgen" befasst sich auch mit der Frage, wie wir 2000 regiert werden würden und sagt bezeichnenderweise und richtig voraus, dass die parlamentarische Demokratie sich schwer tun würde, mit der Geschwindigkeit und Radikalität dieser Revolution mitzuhalten.

Auch die Biochemie entwickelt sich

Ein weiterer kleiner Satz dagegen, den der Webstandard sehr wohl zitiert, hat auch unsere Aufmerksamkeitsschwelle überqueren können: Wer es nicht schafft, abseits der Arbeit ausreichend Erfüllung zu finden, dem bleibt noch Optimum 10 – ein schnellwirkendes Medikament gegen Depressionen aller Art, das den Alltag wieder schön erscheinen lässt.. Dazu sagen die Spezialisten in der TinyTalk-Redaktion nur: Schaut Euch mal die Prozac-Verkaufszahlen für den nordamerikanischen Kontinent an. Nuff said.

Immerhin haben Gesellschaft, Politik und Wirtschaft es geschafft, die von "Richtung 2000" vorausgesagte Zerstörung unserer Seen und Flüsse zu stoppen und die Wasserverschmutzung ganz weit hinaus in die Ozeane zu verschieben.

Der "Ingenieur" als Prophet

Am Ende erlauben ich mir noch, den von uns in der TinyTalk Redaktion sehr verehrten, weil gescheiten österreichisch-ungarisch-britischen "Erfinder" der Holografie, Dennis Gabor (Günszberg Dénes) gleich zweimal zu zitieren. Vielleicht erhellt daraus ein wenig. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.

The future cannot be predicted, but futures can be invented. It was man's ability to invent which has made human society what it is.
Dennis Gábor, Inventing the Future (1963), p.161

Für die Mehrheit der Menschen ist Arbeit die einzige Zerstreuung, die sie auf Dauer aushalten können.
Quelle leider nirgendwo vermerkt

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Words of History, Bits of Advice

"Like processed food, whose cost is mostly in the packaging and marketing, so with calculators: technology no longer determined commercial success. Two Japanese firms with consumer marketing skills, Casio and Sharp, soon dominated. Thirty years after completion of the half-million ENIAC, digital devices became commodities. The pioneering calculator companies either stopped making calculators, as did Wang, or went bankrupt, as did Bowmar. Hewlett-Packard survived by concentrating on more advanced and expensive models; Texas Instruments survived by cutting costs. Paul E. Ceruzzi: A History of Modern Computing, MIT, 1998, Hervorhebung durch die Redaktion

Von den Micro-Chips in den ersten electronischen Taschenrechnern bis zu den x Kernen und Milliarden Komponenten heutzutage war es noch eine Weile hin (ca. 50 Jahre). Dafür kann man aus dem obigen Satz doch einiges für die Abschätzung der heutigen Entwicklung bei unseren glorifizierten Super-Computern für die Hosentasche lernen. Ein kleiner Hinweis: Warum wohl war Steve Jobs der große Gewinner im Rechentelefonrennen? Seine technologischen Kenntnisse waren es nämlich nicht.

Auf der anderen Seite spielt Technologie schon eine Rolle. Einerseits muss man wissen, was geht, was wie und wo wohlfeil lieferbar ist und wie man eine Tech-Ökologie (Hardware und Software, Anwendungen und Werkzeuge) baut und längerfristig dynamisch und entwicklungsfähig hält. Den ersten Teil konnte Jobs ganz gut von Anfang an. Die Lektion mit der Ökologie und 3rd parties hat er trotz Wozniak viele Jahre lang bitterst lernen müssen. Wohl erst beim iPhone hatte er das wirklich begriffen. Und da erst nur für die Software. Bei der Hardware hat er es nie gelernt. In Tech-Ökologie war lange Microsoft besser als Apple und sind es heute wahrscheinlich Google und Amazon. Apple hat's immerhin von 2007 bis 2017 sehr gut gemacht. Mal sehen.

Und noch etwas: Moore's Beobachtung und Prognose (vulgo Moore's Law) im Sinn wie die Silikon-Industrie sie für ihre Propaganda benutzt (Verdoppelung der Komponenten auf einem Chip alle x Jahre), hält mit Abstrichen wohl noch ein paar Jährchen. Moore's Prognose, wie sie wirklich in seinen Artikeln steht (Verdoppelung der der Komponenten am optimalen Preispunkt zuerst jedes Jahr, dann alle 2, 3, 4 Jahre), ist schon vor einiger Zeit am Ende angekommen. Googelt mal "28nm forever".

Von 1966 bis 2016 trieb die exponentielle Dynamik der elektronischen Entwicklung eine Revolution an, die alle Prozesse der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Massen- und Individualkommunikation und letztlich auch der globalen Nachkriegsolitik nachhaltig verändert hat. Während die Baby-Boomer-Generation (in der tinytalk-Redaktion leicht überrepräsentiert) und die Gen X die ganze Revolution irgendwie miterlebt haben, können sich die meisten Millenials nur aus Erzählungen von Eltern und Großeltern und die Gen Z gar nicht mehr erinnern, dass es einmal anders war. Das Telefon war noch an der Wand angebunden , das Fernsehprogramm schien in heute nicht mehr aushaltbarer Qualität aus seltsamen Leuchtkästen mit sehr runden Ecken heraus, die Mehrheit der Europäer fuhr oder ging am Morgen in eine Fabrik und Präsidenten, Ministerpräsidenten und Kanzler erfreuten sich bei Wahlen und beim Gesetze- und Verordnungen-machen absoluter Mandats-Mehrheiten.

Und jetzt? In Europa regieren Regierungschefs auf der Basis von 25-35 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen, in den US verlieren sie bei den Stimmen und gewinnen nur durch das Wahlmännersystem und der überwunden geglaubte Nationalstaatsnationalismus feiert fröhliche Urständ' und merkt nicht, wie blöde es ist, mit dem Gefühl zu spielen, in die guten alten 30er Jahre zurück zu wollen. Sie bereuen das Spiel ja schon jetzt, die meisten guten alten britischen Nostalgiker. Der Energieverbrauch in der weltweiten Cloud steigt und steigt. Und an der Peripherie verbrennen die Milliarden Rechen-Chips, Flash-Speicher und Sensoren in immer mehr Konsumgütern, vom Auto über Kühlschränke und Fahrräder bis zum Telefon auch ganz schön Strom. Zusammengerechnet halt.

Geht's vielleicht mal gegen diesen Energieverbrauch demonstrieren, Schüler! Nein? Stinkt nicht? Macht keinen Lärm? Könnt Ihr Euch eh leisten? Wird mit norwegischer Wasserkraft und sauberem tschechischen Atomstrom betrieben? Na, dann ist ja gut. Ihr könnt ja die meist gehörten Songs gleich beim 2. Mal herunterladen und doch wieder den Telefonspeicher verwalten wie früher beim iPod.

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Data scandals Are Just a Symptom - Apologies are Irrelevant

Media Mogul

If we consider the helpless whining and simulated outrage top media executives and federal politicians show in the face of "social networks'" data scandals we will have to diagnose "complete technological cluelessness on all societal levels"* as being at the core of this mess. But so is also "conceptual cluelessness about the nature and details of large scale electronic multi way communication", as shown in the public statements of CEOs, politicians, supreme court judges, university professors and on and on. Like rabbits staring at snakes and oxen gazing up mountains our leaders and their experts stand before the current changes, rattle on about innovation, destruction, lots of new jobs and at the same time call for the state or supra-states to undo global competition and protect their excessive windfall incomes of the past century.

This in turn seems to be connected to the total replacement of serious media ecology, political and cybernetics research and education by "constructive" buzzword bingo juggling from members of the academic and media elites who desperately cling to their salaries, critical speech engagements and party invitations which are of course all still based on their usefulness to the really rich and powerful and their lobbies and government boys 'n' gals.

While the assistants of said academic and communication elites work away like crazy, naively dream of starting the next billion dollar company or at least be named a vice president of an incumbent and by either way of becoming an investor angel at the age of 39, the professors and chief editors join "important people"-study-voyages to California, get mesmerized by staring at the tiny lights on 20.000 cloud servers and labs peopled by the smartest Indians, Chinese and Koreans. Then they return home and destroy all cool and reasonable reflection in their own campuses with freshly knit prefabricated legends and myths of the future.

This Globe is entering a dangerous pre-revolutionary state of its elites who really just bluff along, a thing which today's global political processes and vocabulary clearly seem to favour. The political process in turn seems to be unable keep pace and in any way to change fast enough, to turn around and so promote a more competent mix of people to all levels and the top. And it is not just the West. Just look at China. Hu's group of scientists and engineers from the PRC's youth league that Deng's long term policies had swept into power from 2002 to 2012 have finally just been pretty completely dethroned by Xi's princeling faction who have all studied politics, law and materialist joint anything economy.

Totally Artificial Intelligence Experts of Banana Land

These data scandals and their inappropriate handling are just symptoms of a broader crisis that the end of the Gutenberg Galaxy is bringing about. And by the end of the Gutenberg Galaxy I do not mean falling sales of print products which, too, is hard to compute and if true but a symptom. But then again, if not a journalist or privacy fanatic, you should relax. After all it's only our rights to secret youthful sins on one hand and print, TV and regional websites and old age pension individual percentages on the other that are under pressure and maybe at stake. The positive relation to democracy of the latter that is so convincedly and a bit less convincingly affirmed over and over might be nothing more than a barely understood weak correlation and is by no means proven.

In the meantime brick & mortar industries and their related financial services still seem to go strong. Construction of motor- and railways, houses, machines, robots, aeroplanes and automobiles, crop raising, animal husbandry and energy redistribution while still losing jobs to China & Co. will soon need millions of ethically firm technicians, programmers and data analysts from our brilliant schools and universities to keep up the pace. And after that we will still have Mars to conquer and populate. Imagine that!

Just look at what 15 year olds do. There is some hope there. We do not despair yet in St. Mary's parish.

* cit. M. Wolkenkuckucksstein directly from a Visagebook-Post

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last updated: 18.11.24, 09:09
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Du hast recht,
Universal-Genies brauchen wir echt keine mehr. Ich wollte eh nur sagen: Things are going to slide, slide in all directions. Won't be nothing, won't be nothing you....
by MaryW (31.10.24, 23:13)
...
Hm. Ich glaub, da gibt es schon noch einige Kandidat*innen. Mir fällt spontan Lisz Hirn ein. Ich fürchte nur, die schaffen es nicht mehr, so....
by tobi (03.10.24, 19:21)
Die sind
wirklich die allerletzten.
by StefanL (18.09.24, 08:42)
Es gibt sogar
Verbrecher, die das ganze WE zusätzlich durcharbeiten, um Pegelkarten zu bauen. Das sind dann die allerletzten.
by gHack (17.09.24, 18:56)
Geändert
Inzwischen hat Herr Fidler den Fehler erkannt und korrigiert sowie sich inzwischen bei den LeserInnen entschuldigt. Nur damit das nicht untergeht. Wir haben hier in der....
by StefanL (21.02.22, 09:17)
There has been evidence
that the important and successful ideas in MSFT - like licensing the Unix source code in the 70ies and learning from it and licensing QDOS....
by StefanL (02.01.22, 11:18)
Now
I think I maybe know what you meant. It is the present we know best and the future we invent. And history is mostly used....
by StefanL (02.01.22, 09:51)
???
Hey, it's just a phrase wishing to convey that you're always smarter after the event than before it.
by StefanL (28.12.21, 07:35)
Addendum
Oracle is now mentioned in the English Wikipedia article on teletext and even has its own article here. Electra has one too.
by MaryW (22.12.21, 07:11)
We have grossly erred
At least in point 5. We thought, people would have come to the conclusion that permanently listening to directive voices as an adult is so....
by MaryW (21.12.21, 07:42)
Did not want to spell the names out
Ingrid Thurnher should have been easy, as she is pictured in the article. Harald F. is an insider joke, the only media journalist in Austria,....
by StefanL (19.12.21, 08:45)
...
with four letters it becomes easier though i am not sure with hafi… anyhoo, inms guessing acronyms or whatever this is. *it’s not my steckenpferd
by tobi (24.11.21, 20:49)
Should be
pretty easy to guess from the context and image who HaFi and InTu are. Besides, thx for the hint to the open bold-tag.
by MaryW (22.10.21, 01:16)
Low hanging fruit
1 comment, lower geht es mathematisch schon aber psychosomatisch nicht.
by MaryW (15.10.21, 19:51)
...
da ist wohl ein <b> offen geblieben… und wer oder was sind HF und IT?
by tobi (25.09.21, 10:50)
manche nennen das
low hanging fruits, no?¿
by motzes (25.08.21, 20:33)
Freiwillige Feuerwehr
Wie ist das mit den freiwilligen und den professionellen Feuerwehren? Wenn 4 Häuser brennen und nur 2 Löschzüge da sind, dann gibt es doch eine....
by MaryW (22.07.21, 07:06)
Well
That is a good argument and not to be underestimated. I was convinced a malevolent or rigid social environment (the others) posed the largest obstacle....
by MaryW (18.07.21, 08:54)
Und noch etwas
Die Schutzkleidung ist ein großes Problem. Sie verhindert allzu oft, dass mann mit anderen Säugetieren gut umgehen kann.
by StefanL (26.05.19, 07:09)
Yeah
U get 1 big smile from me 4 that comment! And yes, i do not like embedded except it is good like this. It's like....
by StefanL (19.05.19, 16:30)

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