Nachsehen, TinyTalk

Vor ca. einer Woche haben wir hier in auch einen Bericht von diepresse.com verlinkt und auch wenig verspottet.

Es ging dabei um Josef Haders Ablehnung einer Spezial Romy und ein kolportiertes Zitat. Wir haben damals gar nicht mitbekommen, dass das eigentlich eine Ö3/ORF Geschichte war. Hätten wir aber müssen.

Mittlerweile hat Herr Hader dem Profil gesagt, wie es aus seiner Sicht wirklich war und wie auch immer, da haben wir uns nicht ausreichend informiert.

Nachsehen, Medienjournalisten

Der Standard Etat berichtet über einen Bericht von Meedia, einem deutschen Branchendienst. Meedia analysiert die unterschiedlichen Erfolge der "Paystrategie" der Axel Springer AG. Angeblich hat das Hamburger Abendblatt seit der Einführung der Paywalls bei den monatlichen Visits zugelegt (6,5 > 6,65) und die Berliner Morgenpost seither abgebaut. Den Unterschied mache die Konkurrenz und damit die Ausweichmöglichkeiten und die seien in Hamburg klein und in Berlin groß.

Überprüfen, ob so eine hingeschluderte These stimmt, muss ja heutzutage niemand mehr. Nachforschen, wie die LeserInnen zu den Stories kommen?. Berücksichtigen, dass die "verpayten" Stories bei direktem Zugang, z.B. über Google, weiterhin frei sind? Nein, nicht notwendig, weder für Meedia noch für Herrn Fidler und seinen famosen Etat.

Also macht das der tiny Stab jetzt für Sie: In diesem Fall sehen wir mal bei Alexa und den Clickstreams nach.

Upstream Sites Which sites did users visit immediately preceding abendblatt.de?

Upstream Sites Which sites did users visit immediately preceding berlin1.de?

Sieht eher so aus, als ob die User in jedem Fall nicht blöd wären und Springer auch beim Abendblatt nicht so doll viel Geld kriegt. Wahrscheinlich nutzen aber weder die Morgenpost noch das Abendblatt sehr viele Leute außerhalb des Abonnentenkreises.

Bedrohung und Unzufriedenheit

Bekanntlich war der Bundeskanzler am Wochenende in Oberlech. Der Standard, Vorarlberg Online und die die Kleine Zeitung berichteten von der gemeinsamen Jammerei:

Mit großer Sorge erfüllt die Zeitungsleute auch das neue Rundfunkgesetz, in welchem die Online-Dominanz des ORF noch zementiert werde. Wenn sich hier nichts ändere, sagte ein Zeitungsbesitzer, werde es alsbald keine heimischen Online-Medien mehr geben..

ORF.at hat eine Tagesreichweite von rund 6,6 Prozent (in der Bevölkerung über 14 Jahre, wochentags ca. 7,3 und am Wochenende knapp über 5 Prozent. Kann mir jemand erklären, wie so ein Medium in einem Land, wo alleine die Kronenzeitung eine Tagesreichweite von rd. 40 Prozent hat und die Zeitungen und Zeitschrift seit Jahren gut leben, dominant sein soll oder schlimme Auswirkungen haben kann?

Gutes Deutsch II

Den Online-Vertretern unter den Zeitungsverlegern sicherte der Kanzler aber zu, dass er sich jene Gesetzespassagen, welche die Online-Aktivitäten des ORF regeln, mit seinem Staatssekretär Josef Ostermayer nochmals anschauen und prüfen werde. Eine Verschärfung der Online-Möglichkeiten für den ORF schloss Faymann (so gelesen im Standard Etat, wo sonst) nicht aus.

Dann kann's ja echt einmal scharf werden, wenn der Kanzler wirklich die Online-Möglichkeiten des ORF verschärfen will.

Dann noch aus der Online-Presse: (mittlerweile offline) Aufruhr gab es bei der Veranstaltung deshalb aber keinen. "Es ist natürlich nicht sehr charmant, aber ich bin ein totaler Fan und ich vergebe es ihm", so Moderatorin Eva Pölzl im ORF.at. Hader habe des Preis nicht grundsätzlich abgelehnt, er lasse ihn sich aber bringen. Fantastisch! Des Preis ablehnen und dann im ORF.at vergeben werden, besser geht es nicht.

PS: Das im obigen Artikel kolportierte und vergebene Zitat wurde von Hader dementiert. Wurde auch berichtet: Josef Hader, der bei dem Verleih-Gala-Dinner am Donnerstag gefehlt hatte, ließ heute über sein Management verlauten, dass er seine Absage nicht wie kolportiert mit dem Götz-Zitat garniert hatte: "1. Dieses Zitat stimmt nicht. 2. Ich nehme tatsächlich keine Romy an, weil Beliebtheit nicht die Grundlage meiner Arbeit bildet. Ich würde mich aber in meiner Ablehnung etwas höflicher ausdrücken.". Im ursprünglichen Artikel wurde aber nichts korrigiert. Wozu auch, ist eh nur Internet.

Dafür finden wir hier "weil Beliebtheit nicht die Grundlage meiner Arbeit ist" ziemlich gut.

Appmania

sagt die ORF.at Newsredaktion, Grundrechte die Futurezone Redaktion. Wie dem auch sei, bezüglich des iPad spricht mir Herr Jarvis hier aus der Seele.

Und genau so, wie das Fernsehen im Web für die Broadcaster nicht funktionieren wird, wird das Zeitungslesen auf dem iPad nicht so funktionieren, wie das die Verleger gerne hätten, und zwar fundamentally not.

Und dann, wie oben, medial gesehen sind proprietäre Umgebungen einfach idiotisch und unsympathisch. Das wird auch der Chicness Faktor nicht kompensieren können. Ein nettes tragbares Video- korr.und Gaming-korr. end. device für die, die sich's zusätzlich leisten können.