A Vindication of the Rights of Woman

Brüsseler Spitzen

Hier in Österreich weiß man ja spätestens seit dem berühmten Schüssel-Sager, wie gut sich juristisch gebildete Politiker im Internet auskennen.

Jetzt dürfen wir uns auch darüber freuen, dass das, was wir schon immer gehofft haben, wahr ist, nämlich, dass sich Brüsseler Spitzenbeamte in den letzten 2 oder 3 Jahren Auseinandersetzung mit der, räusper, digitalen Welt und all den Kon- und Divergenzen doch sehr weitergebildet haben. Anlässlich der Enquete (siehe gestern) sprach Philip Lowe, auch ein Generaldirektor und zwar der für die Kompetition zuständige, zu Harald Fidler und der gab es weiter.

Lowe: ....Aber es gibt insbesondere im Internet rein kommerzielle Dienste, die Österreich dem ORF verbieten will. Chatrooms ohne Zusammenhang mit Sendungen - "nicht sendungsbezogen" - zum Beispiel, oder Onlinespiele.

Warum und dass Nachrichten ein unkommerzieller Dienst sind, das sehen wir ja ein und drum wurden sie von den diversen Staaten schon seit dem 17. Jahrhundert auch meisten irgendwie unterstützt und sei's nur durch die zwangsweise Senkung staatlicher oder privatrechtlicher Transportgebühren.

Aber dass das Spielen durch eine uns bisher nicht bekannte Magie des Onlinewesens rein kommerziell wird, da haben wir jetzt etwas gelernt.

Bis hierher können wir noch folgen. Wie aber die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten durch nicht sendungsbezogene Chaträume, und das muss ja praktisch schon vor Einführung von Instant Messaging geschehen sein, potentiell gewinnträchtige Geschäfte der Zeitungsverleger verhindert hat, da werden wir wohl in diesem Leben nicht mehr durchsteigen.

Jedenfalls sieht es so aus, als ob gegen das Trio infernal aus europäischer Medienpolitik, privaten und öffentlichen Medienhäusern so oder so kein Kraut gewachsen ist. Zieht Euch warm an, amerikanische Jungunterunternehmer!

PS: Können nicht bitte endlich mehr Leute die richtigen Dummheiten, Peinlichkeiten und Kommerztrotteleien im ORF, im Privatfernsehen und allen anderen Medien angreifen anstatt ... oh sorry, we said that already?

PPS: Nur kurz noch. Wir wissen nicht, ob Lowe seine Aussagen in inglese oder auch in tedesco gemacht hat. Da könnten natürlich Übersetzungsunschärfen passiert sein. Dann wareten, sozusagen, unsere Ausführungen quasi hinfällig.

Saving Local Content in the UK

Thankfully British media authority Ofcom has summarized on one single webpage how they will save local news and bloody underwear content in the regions of the nations that constitute the United Kingdom.

The Problem

Without this balance, there is no incentive for commercial public service broadcasters to retain their public service licences. This is particularly the case for ITV plc. The licences it holds retain significant public service obligations, including the regional obligations rooted in Channel 3s original federal structure. If the obligations of ITV plcs licences significantly outweighed their benefits, ITV plc could feasibly surrender its public service licences and pursue an entirely commercial strategy using broadcasting spectrum through an alternative multiplex (such as SDN, which it owns). In such a scenario, much of ITV plcs public service content would be likely to be lost completely, including regional programmes.

The Solution

In formulating proposals based on this underlying analysis, we listened to what ITV network audiences told us they valued most namely regional news gathering and programmes transmitted at times when most people were watching. Accordingly, we concentrated the declining available benefits of public service status on maintaining journalistic resources in the field, maximising the level of localness in programmes and maintaining the volume of public service programmes broadcast in peak-time, when most people watch.

The consequences

While RTL Germany, depending on the interpretation of different sources has harvested a loss of 60 to 90 million Euros in the first two quarters of this year and Swiss Public Television has lost money in the league of ORF rather uninformed members of the elite sit in the Austrian parliament and discuss the differences and commonalities of airlines, broadcasting and the web. At the same time the real discussion takes place at the responsible ministry department where officials fix details with the emissary from brussels to find compromises of the sort only lawyers and justices have the sick knowledge to really appreciate. Small wonder, the population never checks, the union has more benefits than disadvantages.

Careers in TV are at stake. That used to be hot but only for birdies any longer. Where have you gone Mr. Idle, we need you, now. Please repeat: These enquiries led to certain changes at the BBC.

Hmmh

Hey hey, my my, solidarity will never die!

U will fare better if u will believe this.

In other words, u better believe it will be so, for, if u don't it will be "else".

And we are fair enough to give a warning: We have ways of making u believe!

Diamat Revisited

Die dialektische Methode lässt sich missbrauchen und ist oft mißbraucht worden. Manchmal mag man sogar geneigt sein, mit Kants Bemerkung übereinzustimmen, nach der die Dialektik eine ars sophistica disputatoria ist, also Geschwätzigkeit. Diese Einstellung hat Kant jedoch nicht davon abgehalten, selber dialektisch zu denken. Gegen Hegels dialektischen Idealismus als einen philosophischen Versuch, Gott durch andere metaphysische Begriffe zu ersetzen, ist viel einzuwenden, und Marx' Übertragung der dialektischen Methode des Materialismus ist ein Fortschritt, aber keine Lösung. Die Mischung aus wissenschaftlicher Forschung und Wunschdenken, die seinem System zugrunde liegt, ist ebenfalls kein dialektischer Realismus. Fritz (Frederick S.) Perls, 1946

Ob Perls das Syntagma ars sophistica disputatoria in der Bedeutung, das es für Kant hatte, ganz korrekt übersetzt hat, bleibe dahingestellt. Uns würde da noch was anderes einfallen. Macht aber nichts, denn es tut der Gesamtaussage keinen Abbruch.

Der historische Materialismus mag ja jetzt tot sein, der dialektische ist es sicher noch lange nicht. Unbekannter Kirchenmann, 1993

Wir stimmen dem im Großen und Ganzen zu. Wir stimmen auch dem hier nicht wiedergebbaren ambivalenten Unterton der Aussage zu. Wir finden es zugleich bedauerlich und erfreulich, dass der Diamat weiter lebt. Amen.

plink, nix,    praise or blame!