StefanL, 06.07.09, 08:17
Am Sonntag surft unser Redaktionsteam nicht wie sonst in der technischen, politischen und ökonomischen Fach- und Forschungsliteratur herum, wie es sonst seine Pflicht ist. Nein am Sonntag dürfen sich auch unsere Recheresklaven ein bisschen was gönnen und in der Populärkultur baden. Und was stellen wir fest, während wir so die immer noch nieder aufgelösten Fotos unserer heutigen Heiligen, unserer Identifikationsfiguren und Idole durschstöbern und die Spannung zwischen Neid und Adoration genießen?
Die beiden deutschen Propheten Herbert G. und Bettina W. sind mit der Arbeit an ihrer gemeinsamen Weltrettungsvision schon einigermaßen weit gekommen. Wir, damals noch mitten im Übergang von der Adoleszenz ins Jungprofitum beschäftigt, konnten seinerzeit die Wahrheit nicht erkennen. Zudem dachten wir damals, was soll das, das weiß doch jeder, was für ungehobelte, brutale, tyrannische und unsympathische Zeitgenossen die Mitglieder des bodennahen Gesocks namens Kinder zumindest öfter mal sind. Gerade hatten wir die Greisenherrschaft weggeräumt und jetzt kamen diese Idioten damit. Vergiss es! Wie geil soll das denn sein?
Aber jetzt, viel später, jetzt sind wir aufgewacht und erkennen endlich, wo der Zug hingefahren ist und immer noch hinfährt. Irgendwie blöd, weil jetzt ist es zu spät. Die Haare ergrauen schon und fallen aus, die ersten Fältchen zeigen sich und lassen sich auch mit der besten Naturquark-Crème nicht mehr so gut cachieren. Und, was das schlimmste ist, nach der Krise bleibt viel zu wenig sicheres Wertpotential im Aktiendepot und bei der freien Liquidität schauen wir ganz alt aus. Keine Kredite von den misstrauischen Geldinstituten. Teure Frischzellenkuren und alle noch so kleinen Ops bei Nip oder Tuck vergessen wir besser. Sei's drum. Damit ihr teil haben könnt, an den Wonnen der Ambivalence, hier eine kleine sonntägliche Diashow (Bildstrecke sagen sie in Pifkinesien dazu).
Die Verkindlichung der Welt
oder in den Worten Herbert G.s
Kinder an die Macht
Das eklige Beispiel
Die noch vor Britney S. und Christina A. liegende Hauptprotagonistin der legalen Kinder- und Katzenpornographie hat es schon perfekt hinbekommen. Spitzengeburt, Spitzenausbildung, Wunderkind, nachhaltig im Geschäft: Paris H.
Das peinliche Beispiel
Irgendwie ist ja fast jedem mit der Zeit aufgefallen, dass Mikee J. vorgeblich nicht farbig sein wollte. Als das süße, mega-talentierte und vom Singen und Tanzen her auch mega-attraktive Negerkind in die Pubertät kam, fing wohl in seiner Kontrollgruppe das große Rechnen an. Halbstark, dunkler Teint, ausgepägter Bartwuchs? Ging alles ganz gut in den 50ies. 60ies, 70ies, 80ies: zunehmend andere Trends. Die Rap-Zielgruppe zu klein. Die Jimi-Hendrix-Nachfolge von TAFKAP okkupiert. Nein, nein, sowohl dem Visionär (L.R.) als auch den Erbsenzählern war alles klar. Metro-Childstyle! Filterkaffee oder Espresso niemals die Zukunft. Das operative Ziel konnte nur ein langer, glatter Latte mit viel Schaum und ohne ungesunde Streusel sein.
Dass aber Mikee dann noch viel lieber und eigenlich ein süßes kleines Mädchen sein wollte und damals schon wusste, dass Barbie cooler war als Ken, das hat dann die meisten docht ein wenig verwirrt. Leider hat er es nicht gescheit hinbekommen und deshalb bleibt uns, trotz seines jüngsten Ablebens das Urteil nicht erspart: Peinlich.
Das schlimme Beispiel
Das schlimmste Resultat, das Herbie und Bettie mit ihren Forderungen und Strategien gezeitigt haben, ist aber beim kleinen Tommy eingetreten. Nicht nur, dass er schon früh als Kind Anzüge und Krawatten tragen musste, von Professor Backhaus und Tante Fini überall hin mitgenommen und zum Aufsagen von Gedichten genötigt wurde, nein schlimmer, er bekam auch diese rumänischen Hormonpillen in einem gewaltigen Ausmaß, damit nur ja jede Art von chirurgischem Eingriff unnötig bliebe.
Nachdem er als nächstes beim DKT die kleinen Bertelsmänner fast ruiniert und ihn Onkel Reini auf das ständige Drängen von Tante Liz hin endlich aus dem Team geschmissen hatte, meldeten ihn Oma und Opa als angeblich nachdenkliches Wunderkind und ohne Fragen in St. Moritz zum WEF an. In der Folge zwangen ihn verschiedene Onkel und Tanten aus der Warenhaus-, -versand- und Tourismusgruppe wieder zum DKT-Spielen und das war's bald mit Karstadt, Quelle, Cook und der halben Millionärsallée. Sogar Onkel Sal muss ein bisschen reinzahlen. Aber der wird's aushalten. Trotzdem gemein und jammerschade.
plink, nix, praise or blame!
StefanL, 14.06.09, 06:52
Madame de Gaulle was said to have been lunching with the American ambassador at the time of her husband's retirement when she was asked what she was most looking forward to in the years ahead.
She thought for a moment before announcing boldly: "a penis". A startled hush fell over the table until the former president leant over and said: "My dear, I think its pronounced 'happiness'." *
How much more can be said about misunderstandings in the process of European unification. And this is only the franco-british opposition. Count in Mediterranean/North-Seaish, Catholic/Protestant/Orthodox/Mulim, what Mr. Rumsfeld cald Old/New etc. and you will know about what kind of culture gaps I talk about.
Most of the time the speed and historical course of the integration process, linguistic, cultural, religious and ethnic, in the US of A is overestimated. But at latest from WWI and into the twenties when American anti-Germanism and antisemitism got their first heyday the domination of English language newspapers, radio and school education developed an integrational force that only ran out in 80ies when it showed that a new non integrated and strong Latino culture is not really touched by it anymore.
I have wondered more than 1 time how Europe should ever become the US of E with most of the Jews gone and England and France (and Italy, Germany and Spain) still clinging to their national government financed cultural identity programs. Mostly so every time I talked to a French programmer who by chance did neither know what a file was nor what a hard drive would be and I had to think hard that it was a fichier and a disque dur respectively.
Just look at Princes Charles and Nicolas, their facial and body language expression and where they stand and walk.
- The quote above is from BBC commentary "Lost in translation across the Channel" , inspired by the 65th D-Day anniversary in Normandy France, where and when every Englishman is reminded the fact, that for a while they had to fight it out themselves and free France with their American friends while she had surrendered and did collaborate tightly with the Nazis, something the Frenchies definitely do not like to remember.
This is also the day when the British remember with bitterness that contrarily to the end of WWI the French did not stamper the Germans down but with them founded the European Coal and Steel Community, from which the Union stems. Well, Italians, Dutch, Belgians and Luxemburgers where in that racket to, but to the English it just meant they had clinged to the Entente Cordiale for 47 years, through good and bad, only to see France go back to her traditional European, alliances based and continental domination oriented policy 6 years after her costly liberation by the English speaking peoples of this world.
Want to read more, dig this Daily Mail Story:
D-Day snub to Queen: Palace fury as Sarkozy refuses to invite royals to 65th Anniversary
plink, nix, praise or blame!
StefanL, 31.05.09, 07:57
Wie so oft, habe ich eine konträre politische Meinung.
Natürlich ist uns das alles vor dem Ausland peinlich.
Natürlich ist das wirklich (ein) Arsch.
Klar haben wir eine repräsentative Demokratie.
Eh gibt es Gesetze und 2 oder 3 antifaschistische Sprengsel in unserer Verfassung.
Klar indiziert die Aussage von M.G. logisch undwiderlegbar die Verfassungsfeindlichkeit dieser Herren.
Das alles wusste man schon vorher. Trotzdem haben ja die Blackies mit ihren scheinbar und schlecht gelernten Kreisky- und Vranitzky-Lektionen dafür gesorgt, dass nicht ein verfassungsmäßig wenig problematischer Ausländerfeind der neuen Schule sondern ein echter, nur schwach getarnter, Altburschoid den Posten bekommt und der Strache nicht wie seinerzeit der Haider schon am Start nachbessern muss.
Ich fand und finde das gut. Wenn er bleibt, wird der immer da gewesene Antisemitismus der Freiheitlichen PÖ wieder sichtbarer. Ich fand und finde das wirklich gut. Nicht, dass es das gibt, gibt es halt. Aber dass die F-ler so weitermachen. Man muss nur immer richtig und geschickt draufhauen, so dass es lange vorgeführt wird. M.G. ex post vom Posten zu entfernen ist nicht der richtige Weg. Lassen wir ihn noch eine Weile werken. Wäre er der erste, wäre sein Abgang eh notwendig. Aber so füttert man damit nur die Gutmenschenweltverschwörungstheorie aller Anhänger.
Martin Graf und andere werden die jahrelang von Jörg Haider gebauten Tarnungen wegräumen. Gut so. Man muss das sehen, um es zu bekämpfen. Wenn der Graf jetzt geht, wird sich nicht nur die Massenpsychologie der Freiheit(lichen) wieder besser tarnen und im Verborgenen weiter wachsen, auch die Spindoktorlis von Mölzer und Strache werden den Vorhang im Hinblick auf die parlamentarische Mehrheitsgewinnung wieder zu schließen versuchen. Niemand soll die Illusion fördern, irgendwer diese schmerzhaften Sachen mit Einzelaktionen doer Einzelmedikation beeinflussen kann. Dafür brauchen wir eine ordentliche Langzeittherapie und keine oberflächliche Symptomdämpfung.
Für die nächsten NR-Wahlen ist, vor allem wenn die EU keine sichtbaren innenpolitischen Verbesserungen schafft, eine relative F-Mehrheit nicht auszuschließen. Wenn die Schwarzen dann umfallen, gute Nacht. Wenn der Graf bleibt, steigen die Chancen, dass H.C. noch arroganter wird und sich in den nächsten 18 Monaten im Strafraum so verdribbelt, dass irgendwer ihm den Ball wirklich wegnehmen kann. Dann wird er vor aller Augen eine Schwalbe machen und kriegt die rote Karte. Buh! Und, wenn's gut geht, ist dann auch noch der Alexander-Jesus-Paulus-Märtyrer für das Abendland-Bonus weg.
Die Integration von Israel und der Türkei in die Union wird eh schwer genug werden. Eine dauernde Auseinandersetzung ist von Nöten. Un dabei ist es besser Antisemitismus und Antiislamismus nicht in den Untergrund zu drücken und dort unsichtbar wieder zu ungeahnten Höhen wachsen zu lassen. Nur so kann übrigens auch die Lueger-Politik von H.P. Martin bekämpft werden.
Jetzt kann die EU die Integration dieser Länder niemals schaffen. Wenn sie und das A-Land, in dem wir leben in 10 Jahren dazu in der Lage sein wollen, dann müssen die nächsten 10 Jahre eine auch eine Menge kontroversielle und vor allem offene Diskussionen dazu erfolgen.
- Die politischen Eliten sollen wieder mehr hackeln und weniger verstecktes Individual-Networking betreiben und
- Vergessen wir nie: Beim ersten Mal eine Tragödie, beim zweiten Mal eine Farce, Amen!
plink, 6 comments, praise or blame!
StefanL, 14.05.09, 07:53
Ve Sora zo emes.
in its day for sure. Maybe still today but if and only if read in the right way.
plink, nix, praise or blame!
StefanL, 01.05.09, 14:12
The Esk was swollen sae red an' sae deep,
But shouther to shouther the brave lads keep;
Twa thousand swam owre to fell English ground
An' danced themselves dry to the pibroch's sound.
Dumfoun'er'd the English saw, they saw,
Dumfoun'er'd they heard the blaw, the blaw,
Dumfoun'er'd they a' ran awa', awa',
Frae the hundred pipers an' a', an ' a'.
Now, c'mon Sean, tell us about chauvinism, wot's it mean, really? And, don't you question Amoz about his childhood, think for yaself.
plink, nix, praise or blame!