StefanL, 28.08.09, 23:59
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StefanL, 26.08.09, 08:12
In der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wurde eine Ursache bzw. eine Sünde oder angebliche Schwäche des gängigen Wirtschaftssystems, das in den USA Kapitalismus und free market, in Europa soziale Marktwirtschaft und im roten China die 4 Modernisierungen genannt wird, am häufigsten genannt und medial abgehandelt: Die so genannte Gier.
Im Englishen heißt die Gier greed, im Lateinischen avaritia oder aviditas, im Hebräischen בֶּצַע, im Chinesischen 贪心 und im Griechischen απληστία oder φιλαργυρία.
Die Wiedererscheinung der Gier als Ursache und Sünde ist ein ziemlich interessantes Phänomen, schien diese irgendwie falsche Denkfigur durch die große Rekonstruktionsarbeit im Gefolge der fast vollständigen Besiegung und Vernichtung des kontinentaleuropäischen Militarismus und Faschismus Mitte des vergangenen Jahrhunderts schon fast ganz überwunden. Sogar die größte Antigier-Organisation dieser Erde, die heilige römische und katholische Kirche hat jahrelang dazu fast nur geschwiegen und nur ganz selten und schüchtern zu diesem Thema etwas zu sagen gewagt.
Jetzt ist sie also wieder da, die Gier. Zeit, sich ein wenig mit ihr zu beschäftigen und zu fragen, ob sie wirklich schlecht ist, wie sie sich wirtschaftlich auswirkt sowie ob und wenn ja, wie sie mit dem Ausbruch und Verlauf der aktuellen Krise ursächlich zu tun hat.
Zum Merken
Was uns zunächst in hohem Maße auffällig erscheint, ist, dass von den Gruppierungen, die zwar die europäische Form des Wirtschaftens, nämlich die soziale Marktwirtschaft, grundlegend befürworten, die aber auch während besserer Zeiten immer etwas, oft eben die angebliche Gier einflussreicher Gruppen und Personen, an ihm zu bemäkeln hatten, die einen jetzt mehr in der Lage zu sein scheinen, politisch von der Krise zu profitieren als die anderen, obwohl beide Gruppen nicht ganz unähnliche Muster, bezogen auf die Vorstellung der Gier als Ursache von Problemen, in der Analyse verwenden. Die gezogenen Schlüsse und die Lösungsvorschläge daraus sind allerdings sehr unterschiedlich.
Traditionelle Einschätzungen der Gier
Schauen wir ein bisschen zurück. Die wichtigste ideologische Organisation der letzten 2000 europäischen Jahre, die bereits erwähnte r.k. Kirche reiht die Habgier (einschließlich des Geizes) unter die sieben so genannten Hauptlaster, sieben schlechten Charaktereigenschaften, welche wiederum die sieben Hauptsünden, fälschlicherweise oft Todsünden genannt, verursachen. Die absichtliche, voll bewusste Ausführung einer Hauptsünde, mangelnde Reue und Beichte und damit der Verbleib dieser Sünde im Herzen der Delinquentin ist nach der Lehre der r.k. Kirche mit der Höllen-Strafe, dem so genannten zweiten Tod bedroht, woher die vulgo Bezeichnung dieser Sorte von Sünde stammt.
Die r.k. Kirche steht in ihrer Verurteilung der Habgier allerdings nicht alleine da:
Habgier oder Habsucht ist das übersteigerte, rücksichtslose Streben nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen, und eng verwandt mit dem Geiz, der übertriebenen Sparsamkeit und dem Unwillen zu teilen.
Die Habgier wird in vielen Kulturen moralisch verurteilt und zieht auch in Sagen, Märchen und Religionen Strafen nach sich.
wikipedia
Man könnte sich jetzt lange mit dem Zinsverbot in der Torah bzw. entsprechenden jüdischen, christlichen und islamischen Bestimmungen oder anderen Verurteilungen der Habgier beschäftigen. Wir wollen das aber abkürzen und versuchen, das allgemeine Muster zu ermitteln.
Einfache, gut überlieferte Grundlagen
In Gesellschaften, die nur aus der Natur entnehmen, spielt die Gier und ihre Verurteilung keine allzu große Rolle. Diese Gesellschaft tun sich ziemlich leicht damit auch diejenigen, die ungewöhnlich große Beute an Früchten oder Fleisch machen, zum Teilen oder Sharen, wie man heutzutage sagt, zu bringen.
Unter den etwas mehr erwerbenden sogenannten Sesshaften gebieten innerhalb der eigenen Gruppe die meisten Kulturen beim Streben nach Besitz eine gewisse Mäßigung und im Gegenzug dazu eine wahrnehmbare Solidarität mit den übrigen Genossinnen und Genossen.
Mit jeder Steigerung der Produktion und damit des Handels, also des Austauschs dieser Gütern über alle Gruppengrenzen hinweg, vermehrt sich die Möglichkeit und damit auch die Befürchtung, über den Tisch gezogen zu werden. Damit geht natürlich auch eine Steigerung der Bereitschaft zum Vorwurf, die "anderen" seien gierig, einher.
Moderne Einschätzungen der Gier
Wir können also festhalten, dass einerseits praktisch alle Kulturen die Gier kennen und ablehnen, sie andererseits aber irgendwie gar nicht eliminiert und auch eher wenig gedämpft werden kann. Mittlerweile gibt es ja auf der anderen Seite Weltanschauungen wie Neoliberalismus und Neokonservativismus, die Gier offen für ein wohltätiges Antriebssystem ausgeben.
Wenn wir nunmehr die gängigen Erklärungen der Gier als durch das "Böse" verursacht und von höllischen Dämonen immer wieder gestärkt und angefacht nicht mehr akzeptieren wollen, dann haben wir leider ein Erklärungs- und Gedankenloch.
Wir müssen uns also anderen Erklärungen zuwenden. Es würde zu viel Mühe machen, die Gier bei den großen Geistern der Aufklärung und speziell ihren Nachfolgern zwischen 1800 und 1900 zu untersuchen, nicht zuletzt, weil die Ethik ab dem 19. Jahrhundert gern implizit behandelt wurde und in Europa und der von Europa so beeinflussten Welt all zu viele Reflexionen doch noch von der aphoristischen Ablehnung der irgendwie schon als überholt geltenden christlichen Moraltheologie geprägt war.
Schneller kommen wir voran, wenn wir gleich ins 20. Jahrhundert springen und uns wieder einmal den Ersatz der traditionellen Individualethik durch die moderne Individualpsychologie durch den Kopf und die Finger gehen lassen.
Sigismund Schlomo Freud, Wien, hat die im abendländen Schreiben und Denken vergessene Sinnlichkeit und die "Triebe" der kleinen Kinder "wieder entdeckt" und war davon so beeindruckt, dass er in seiner neuen Weltbildkonstruktion (wahrscheinlich falsch) Probleme des "Fehlverhaltens" einer Reihe von Störungen der Sexualitätsentwicklung zugeschrieben hat.
An dieser Stelle müssen wir eine weitere Recherchepause bezüglich der Verhaltensbiologie, der Gestaltpsychologie, der Systemtheorie und des Konstruktivismus einlegen und bitten um etwas Geduld ....
Es wird dauern, weil wir diese Bücher nicht digital und durchsuchbar haben, sondern in einer altmodischen, gedruckten Handbibliothek.
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StefanL, 24.08.09, 16:22
In part one of this series we have identified opportunity as the first base on the grounds of which organizations and their members act against ethic standards (i.e. commonly agreed norms of action). We have not determined yet if they do this knowingly or talked too much about what the corresponding thoughts and ethical rules or justifying morales are.
A second fundamental on which individual employees and members commit unethical actions is the fact that many organizations regularly reward behaviors that violate ethical standards.
Consider, for example, how many business executives are expected to be able to handle bribery and payola. Then, to fulfill the corresponding implicit expectation of share- and stakeholders they take the risk and perform these actions in spite of the danger of negative publicity for the company or club as well as themselves and the threat of legal action against them.
On the other hand everybody who has been working for longer than a year starts to perceive how corporate citizens who blow the whistle on organizational wrongdoing are being scolded and punished for their actions, punishment meaning mostly having their careers blocked.
Business sociology has long explained how organizations have to and tend to develop so called counternorms, tacitly accepted organizational practices that are contrary to prevailing outside ethical and legal standards.
Example values: transparency and honesty
On the common idealistic public ground, being open and honest is widely accepted as a prevailing ethical norm. Indeed, legal and governmental regulations requiring full disclosure and freedom of information reinforce society's values toward openness and honesty.
Within business companies and political organizations however it is often considered not only acceptable, but desirable, to be quite secretive and deceitful. The practice of willingly hiding relevant information, can rightfully classified to be widespread if not pretty common.
In this field, public and private morale have drifted apart in the last 200 years. Whereas it was common in monarchies to have a "Privy Council" or "Geheimer Rat" at the top of the political pyramid, bourgeois democracy idealized public negotiation of all topics, save warfare maybe.
To the chagrin of many radical 19th century democrats the monarchical principle and ruleset was kept for business governance and the management of warfare. Only over time and with diversification of ownership in publicly listed corporations transparency and honesty rules have made some leeway into business legislation but still have rather little effect in the management of states' or corporations' armed forces.
On the other hand keeping these seemingly tried and tested practices of monarchical governance in these two important fields of societal activity have caused many relapses into the old ways of control through single command which at best seeks the advice of a secretive group called a privy council in olden times, a polit bureau in some countries and a think tank here in the west.
In mediterranean western European countries the president is still expected to show some visible machiavellism and a large amount of open and hidden foxy and deceitful trickiness by the majority of the population. In the more reformed countries north of the Alps politicians with too sharp a profile of that sort can get far, but rarely to the top anymore.
French presidents Mitterand, Chirac and Sarkozy, Italian presidents of ministers' council Andreotti, Craxi and Berlusconi as well as Spanish presidents of government Gonzalés, Aznar and Zapatero all illustrate the fact very well.
Willy Brandt, Helmut Kohl, Angela Merkel, Margret Thatcher, Anthony Blair, Olof Palme and Jean-Claude Juncker, to name just a few, on the other had a more complex task to build an efficient mixed image of morality and smartness.
Austria, as one of the countries standing between the mediterranian catholic and the northern reformed traditions sways this way and that. While fox Kreisky mixed his image well, eminent political talents like Mr. Haider and Mr. Androsch did not care to hide the trickster scheme well enough and never got to the top spot, while Mr. Schüssel successfully hid it and made it to chancellor of the federation. Only later did he have lapses before mics and cams that brought his trickster side to the fore.
Bottom line mentality
The name for this kind of above morale slyness used most often by english writing analysts and media is bottom line mentality.
This line of thinking supports material success as the lonely top value to be considered. It presents itself as pragmatic, smart and caring a lot for one's family and also for oneself, which in turn is presented as a necessary prerequisite for the former.
It promotes short-term solutions that are sound. These solutions are presented and expected to lead to immediate success, financially, materially or politically, but despite the fact that the same solutions may cause some short term and many mid- and long term problems for others within the concerned group or the organizational structure as a whole.
This line of thinking also promotes a pretty unrealistic belief that everything boils down to a material game and its outcome, the bottom line. As such, rules of morality are to be considered as helping a bit sometimes, but more often as mere obstacles, impediments along the way to said immediate material success for leaders and their closer group of associates.
In the upper tier of organizational pyramids bottom-line mentality, often expressed in phrases like "when it comes to the bottom-line" or "what counts at the end of the day", is quite evident.
Money, the preeminent form of material success
When it comes to investing money into producing black figure bottom lines, the Congress of the United States of America has no equal. Although much of its expenditure is for purposes of national concern, a sizable portion is devoted to pork-barreling.
Pork-barreling is an American expression referring to the practice whereby a senator or representative gets Congress to allocate money to special projects that take place in his or her home district. In many cases, the projects have little value and constitute a drain on the majority of taxpayers. They do, however, create quite nice jobs and political support in the affected districts.
Some of these investments are designed to reward large-scale campaign contributors in the home district. Now we could give some examples from the reconstruction of post Bush war II Iraq and be quite shure of the consent of all well meaning Europeans. To avoid these all to easy prejudices let us give different examples.
The first one is the Maxi Cube cargo handling system. Funds for testing the Maxi Cube cargo handling system were written into the 1989 US defense budget during the final Senate-House Appropriations conference at the request of Pennsylvanian Representative Mr. John Murtha. The $10 million item was specifically targeted for a Philadelphia businessman and contributor to Murtha's campaign who's company and employees were to manufacture the truck in Murtha's home district. The only problem was that the U.S. Army had clearly said that it had "no known requirement". In response, Murtha was reported to be "mad as hell" at the "nitpicking" by the army. He pushed ahead anyway and used his position on the Appropriations committee to freeze a series of military budgeting requests until he got his pet project approved.
The second one is the case of a large contract for road building and reconstruction the Polish government had concluded with the Saddam Hussein administration. When the US government was seeking European support for Bush War II and the danger of losing the contract and all its benefits through a violent change of the administration of its partner country became evident, Polish president Aleksander Kwaśniewski and prime minister Leszek Miller were confronted with a dilemma.
Unemployment being at the time the largest political problem of Poland and access to the European Union still a year or so away they felt forced to protect the interests and jobs of its many citizens in the road building business and allocated a large monetary, human and political capital to the purpose. Both of them, despite the fact that they were ex-communists, social democrats and probably knew that their party and at least one of them would have to pay heavily later on in Polish and European politics, publicly joined the so called coalition of the willing in the most voluntary and crazy war that the most reactionary administration of the United States had started for no reasons at all and on the grounds of completely fictional facts.
The differences between these practices in the United States and Europe and the difference between state mediation in the interior or in foreign countries are in color, size and minor paragraphs. Still, the underlying pattern stays the same.
And while opportunity is mostly a bottom up phenomenon and works strongest in the lower tiers, bottom line reasoning works predominately top down and works the stronger the higher you look.
Inside Out and Outside In
For the purpose of this analysis and remedy research here we will have to keep bottom line practice within and without the organization apart and contemplate them separately.
It makes a difference if the material success of the organization is traded off against an unethical advantage for an outside partner as is the case with bribery in foreign countries for example or if material benefits for individual employees or members of the organization are achieved through general or particular bottom line ethics. We will talk more about these differences in a later installment.
In the meantime please keep in mind that bottom line theory and practice often mingle intentions, purposes, ideology and action as well as the inside and the outside. The effects of this mingling may be subtle or crude. The moment you say or think something like "when it comes to the bottom-line" or "at the end of the day" please be aware that you are using a pattern of reasoning where one criterium, immediate success, will dominate all others. Outside action will inform inside practice which in turn will influence outside action, no matter which of these will first come to the viewers attention, whatever might be the hen or the egg.
Purpose does not justify or sanctify the means has been wrongly ascribed to Niccolo Macchiavelli by many. But not matter who really said or wrote it first, if you deny that negative assertion then your consideration of ethics will be very difficult from the beginning.
Democratic modernization:
In recent years a certain branch of academic researchers have ventured to keep the bottom line metaphor and balance it in a different way.
To dampen the effect of letting the single top value of material success unfold its benefits and damages this modern form of 3 legged stool theory tries to balance profit against committee defined ideology representing an imaginative people's interest and community elites' defined well-being of the "planet". The United Nations have already ratified one special application of this tripple bottom line scheme:
The triple bottom line (abbreviated as "TBL" or "3BL", and also known as "people, planet, profit") captures an expanded spectrum of values and criteria for measuring organizational (and societal) success: economic, ecological and social. With the ratification of the United Nations and ICLEI TBL standard for urban and community accounting in early 2007, this became the dominant approach to public sector full cost accounting.
We will nevertheless abstain from analysing and evaluting the 3BL strategy and ethics and stater only it would be to simple to create the impression that bottom line calculation is a mere bad thing.
Let us also state another word of caution. Our ideological idol Bento de Espinosa was well known for his opposition to of all kinds of teleological (goal-oriented) thinking and we follow him in this opposition. And 3BL is no less goal-oriented than 1BL. Setting goals for and measuring achievment of political or economical action is important but dangerous too.
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StefanL, 21.08.09, 08:12
Certain businesses and political organizations will commit themselves to a philosophy in a formal pronouncement of a code of ethics or for example the issue of a document de- and prescribing standards of conduct. Having done so, the recorded idealism is distributed or shelved, and all too often that is that.
Other organizations, however, will be concerned with aspects of ethics of greater specificity, usefulness, and consistency. This concern however useful does in no way prove that the ethic code has been constructed in a "good" or "right" way in the first place.
In this context here, we will use the terms "good" and "right" in a rather sloppy sense. We will want to express some things at the same time. We would like to say "in harmony with generally agreed stuff" like avoiding theft, disrespect, malevolence or slandering on one side and promoting excellent work, friendliness, politeness, respect and well-being on the other side.
We will ask and answer questions like Is it ethical, for example, to pay a bribe to obtain a business contract in a foreign country? Is it ethical to allow your company to withhold information that might discourage a job candidate from joining your organization? Is it ethical to ask someone to take a job you know will not be good for their career progress? Is it ethical to do personal business on company time?
Many people see unethical behavior as a cancer working on the fabric of society in too many of today's organizations already. Many are concerned that we face a crisis of ethics in the West that is undermining its strength. This crisis involves business-people, government officials, customers, and employees. Especially worrisome is unethical behavior among employees at all levels.
For example, a study, 20 years ago, by consulting company Jack L. Hayes International already found that employees accounted for a higher percentage of retail thefts than did customers (LA Times, 1989). The study estimated that one in every fifteen employees steals from his or her employer.
On the other hand, we can see that, allthough many people worry about ethics a lot of others and sometimes and in a different field the same people are involved in unethical behaviour. And we have not even talked about the Internet Bubble, post 2000 business scandals and certain derivative certificate practices yet.
Why Does Unethical Behaviour Occur In Business Companies And Political Parties?
In the German language their is a saying. "Gelegenheit macht Diebe". We estimate that this is a fundamental truth.
The opportunities for individuals and organizations to behave unethically seem to be limitless. Unfortunately, this potential is too frequently realized. Consider, for example, how greed overtook concerns about human welfare when the Manville Corporation suppressed evidence that asbestos inhalation was killing its employees, or when Ford failed to correct a known defect that made its Pinto car vulnerable to gas tank explosions following low speed rear-end collisions.
Companies that dump dangerous waste materials into our rivers and oceans also appear to favor their own interests over public safety and welfare. Although some of these examples are better known than many others, in the course of a human life nobody can get the impression that they are unusual. In fact, the story they tell may be far more typical than we would like, as we see estimations like the one that about two-thirds of the 500 largest American corporations have been involved in one form of illegal behaviour or another.
Be it as it may, in the United States of America business ethics has long since become an important topic, the interest of research in the country's most famous business schools and many other venues.
In Europe things are a bit different. Business ethics seem to be seen as an integral part of public and state ethics and are widely perceived as being common ground in the corresponding ideologies of social market economy and social and/or christian democracy.
However, since the start of the current financial and economical crisis, voices that promote a special focus on this branch of applied ethics, business ethics and terms like corporate social responsibility start to find their place in papers, television, radio, the web and other forms of public discourse.
As we have stated already, the most common and main reason for behaving unethically is opportunity. Without opportunity we would not even need ethics to decide if we should do one thing or not or to decide if we judge the actions of other people than ourselves as unethical or not.
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StefanL, 10.08.09, 14:24
Nach langer Zeit verlinken wir wieder einmal einen Bericht der futurezone zu einem interessanten Thema. 78 Kommentare bezeugen das Interesse daran.
".... denn die Leute sind sehr kreativ im Erfinden neuer Methoden, andere in der Arbeit zu unterbrechen".
Diese Kultur des vermeintlichen Sofort-antworten-Müssens begünstige ganz eindeutig einen bestimmten Typus: den Wichtigmacher, der davon überzeugt ist, seine Arbeit sei wichtiger als die anderer, und sich deshalb herausnimmt, die Kollegen zu unterbrechen, wann immer er es für richtig hält ..."
"... Die vielbeschworene Fähigkeit zum "Multitasking" hält Spira für einen Mythos. Alle Erfahrungen hätten gezeigt, dass es eben nicht so einfach möglich sei, mehrere Aufgaben gleichzeitig effizient zu erledigen ..."
Was journalistisch ein wenig schade ist, ist, dass der Bericht leider kaum einen eigenen Gedanken enthält. So etwas scheint sich in diesem Land nicht mehr auszugehen, anscheinend auch nicht dann, wenn man Erich Möchel heißt, bei der Gründung der futurezone im '98er oder '99er Jahr schon dabei war und auch davor einer der wenigen Menschen aus dieser Generation war, die für Computer und Datennetze vor dem Zwang in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre nicht nur Ignoranz und Verachtung übrig hatten.
Der Anlass für den Bericht war ein New Yorker Online Symposion: Information Overload Awareness Day. Das Online Symposion wurde von der Beratungsfirma Basex und ihrem GF Jonathan Spira durchgeführt.
Das "Information Overload" Thema gibt es nun schon lange. Der älteste im Bericht verlinkte ähnliche futurezone Artikel stammt aus dem Sommer 2006. Da fällt dann auf, dass jener Bericht, genau so wie der aktuelle, auf einer Verbindung zu Jonathan Spira und seiner Firma Basex beruhte. Der 2006er Bericht hatte ein ad personam, das dadurch geheiligt wurde, dass der Vater von Spira (hierzulande eine bekannte Familie), ein österreichischer Emigrant und Fotozubehörhändler war, der genug Bedeutung hatte, um in den New York Times einen Nachruf zu bekommen, erwähnt wurde.
Wir denken auch, dass man den so genannten Information Overload (falscher Begriff), seine Phänomene und seine Bewältigung immer wieder thematisieren muss. Dennoch finden wir, dass nicht nur die Wissenschaft, sondern auch der Journalismus ein Gedächtnis haben sollte und so eine Geschichte nicht einfach wiederholen sollte. Das bedeutet dann halt deutlich mehr Arbeit und Anstrengung des Gehirns. Man muss dann mehr durchlesen. Gute Online Berichte von Schlechten unterscheiden. Sinnvolle Links zu Berichten mit neuen Aspekten setzen. Nicht einfach billig das "Suche ähnliche Geschichten" feature benutzen.
Es genügt auch nicht, so eine Geschichte einfach hinzuschreiben, wenn man von einem - vielleicht sogar persönlich bekannter - Berater kontaktiert wird, einfach zu denken, gut, das werden die anderen nicht haben. Das ist einfach nicht genug. Kann schon sein, dass diese Berater inzwischen bessere Symposien machen als die Universitäten, dann sollte das aber auch klar gemacht werden.
In den USA gibt es auch eine APA, die American Psychological Association. Im Jahr 2001 veröffentlichte sie auf ihrem Website (APA.org) unter dem Titel "Is Multitasking more Efficient?" eine Einleitung zu einer Studie, die offensichtlich von der FAA und der University of Michigan zum Thema Human Task Switching durchgeführt wurde. Der zugehörige wissenschaftliche Artikel ist dort im Ganzen (35p.) erhältlich. So erfährt man etwas Neues. Damit hätte man etwas Eigenes schreiben können.
Mir persönlich hat auch eine Story von ABC News gut gefallen. Warum?. Weil sich die Autoren Farnaz Javid und Ann Varney trauten, eine Aussage zu machen:
Put Away the BlackBerry, Stash the iPod: Our Brains Aren't Built to Multitask
So etwas würde sich Herr Möchel nie trauen. Er schätzte, er könnte es sich dann ewig mit seinen Blackberry und iPod süchtigen Fans verscherzen.
Jede anständige Betrachtung eines Schadens beginnt mit einem Zeugnis: z.B. Donald Knuth vs. E-Mail. Muss nicht jedesmal erwähnt werden, aber das sollte man kennen:
I have been a happy man ever since January 1, 1990, when I no longer had an email address. I'd used email since about 1975, and it seems to me that 15 years of email is plenty for one lifetime.
Email is a wonderful thing for people whose role in life is to be on top of things. But not for me; my role is to be on the bottom of things. What I do takes long hours of studying and uninterruptible concentration. I try to learn certain areas of computer science exhaustively; then I try to digest that knowledge into a form that is accessible to people who don't have time for such study.
Wir zum Beispiel, bei TinyTalk plc, benutzen E-Mail sporadisch seit 1986 und regelmäßig seit 1989. Das sind mehr als 20 Jahre. Wir haben das meistens halbwegs im Griff. Wir sind weder on the top noch on the bottom of things. Aber E-Mail ist irgendwie lernbar. Das Problem ist nicht das E-Mail, das Problem sind Kommunikationstrukturen und Fehler in Management-Theorien. Da kann und soll weiter geforscht und berichtet werden. Die Erwähnung des Themas alleine, eines Kongresses, und wenn er in NYC stattfindet und 2-3 Bonmotschkerln alleine ist einfach nur noch fad.
ANFSCD: Wenn Ihr Euch wirklich für Multitasking bei Menschen interessiert, dann beschäftigt Euch mal mit Napoléon Bonaparte aus Korsika und/oder Gaius Julius Caesar aus Rom. Dabei erfährt man, dass es Menschen mit extrem schnellen Umschaltefähigkeiten und breit gestreuten Talenten wirklich gibt, dass das eher seltene Talente sind und wie weit man dann als echter Wichtigmacher kommen kann.
Lest bitte vielleicht auch mindestens die letzten Absätze unseres Pamphlets "Unethical Behaviour - Victories are for Losers". Wir haben uns dafür einigermaßen angestrengt.
PS: Die erste Version dieses Postings war auch ziemlich schlampig geschrieben, wie ich zugeben muss. Ein paar Schlüsselwörter haben uns gekriegt. Nicht mal die ganze Geschichte durchgelesen. Auch nicht viel nachgedacht. Schnell hingefetzt. Entschuldigung.
plink, nix, praise or blame!
