Sportmärchen

Der innere und äußere Druck auf die Superstars des österreichischen Alpinskilaufs war bisher anscheinend einfach zu groß. Ist ok so, von Zeit zu Zeit: "Seine Gefühlslage wenige Minuten nach dem wohl bittersten Einfädler seiner Karriere beschrieb Raich so: "Es nutzt nix. Abhaken und in die Zukunft schauen. Aber derzeit fühle ich natürlich Enttäuschung und Leere. Aber ich muss das akzeptieren. Manchmal hat man Glück, manchmal Pech.""

Gut, dass Frau Dorfmeister die nationale Ehre wieder hergestellt hat. Gut, dass weniger geförderte und sogar ältere Sportler von den Medien weniger beachtete Spitzenleistungen bringen. Noch ist Polen die Republik nicht verloren.

Aber, dass Österreich in der Fifa-Weltrangliste auf Platz 70 und die USA auf Platz 7 liegen, sollte uns mal, was die öfter gerne abgefeierte competitiveness des österreichischen Mannes ausserhalb des alpinen Skilaufs angeht, irgendwie zu denken geben.

Ich selbst bin ja mehr Anhänger des Spass- als des Leistungssports, ideologisch jedenfalls, und natürlich, weil ich beim Businessrun diesmal auch langsamer als catwoman war.

Aber manchmal juckt's einen schon und sogar ich würde wieder mal gerne einem würdigen, eleganten und aktiv torreichen Auftritt unseres Teams bei einem relevanten Turnier televisionär beiwohnen. Ich würde dann auch echt fest Daumendrücken. Und nicht immer, wie sonst so oft, nur bei Brasilien oder Krankreich.

Sport-TV-Gucken

Michaela Dorfmeister absolvierte gestern abend auch einen würdigen Auftritt in den ZDF Olympiahighlights, beim notorischen Herrn Kerner. Auf die blöde Frage, ob denn der Bundeskanzler oder Bundespräsident Fischer schon angerufen hätten, meinte sie nur belustigt, "Ha, mei Handynummer hot kana". Das Resultat dieser Aussage waren ein "schmähstaader" Johannes B. und ein herzlich lachendes und applaudierendes Studio.

Nach dem ersten Teil des Interviews brachte das ZDF aus verständlichen Gründen noch Legende Rosi Mittermaier (2*Gold, 1*Silber 1976 in Innsbruck) und Hilde Gerg, die wohl fescheste Alpinskiqueen und der Pechvogel dieses Winters, auf die Bühne. Als diese dann aber von gemeinsam mit der Michi vergossenen Tränen anfing und sich gar nicht ausspielen ließ, war es um Herrn Kerner richtig geschehen. Er reagierte mit einer leicht peinlichen Fokussierung auf die Goldrosi und die guten alten Zeiten.

Frau Mittermeier machte bei Kerner's geplanten Spielen auch nicht mit und meinte über die Olympiastrecke: "Saueisige Stellen und so viele Buckl. Do fohren jo 16jährige Medls mit, Hut ab, a würdige Strecke und dann so lang, 3200m." Herr Kerner wollte nicht ablassen und handelt sich auf die Anmerkung, solche Legenden wie die "Goldrosi" müssten die Damen D. und G. erst mal noch werden, um dann Vorbilder in der Nachwuchsarbeit und überhaupt für die Jugend werden zu können, eine weitere kleine Abfuhr ein. Frau Mittermaier, die eine Sportjugendgruppe zu den Spielen begleitet, konterte nämlich mit der Bemerkung und Seitenblick zu den Kolleginnen, "für den ernsthaften Teil der Nachwuchsarbeit seien dann schon diese beiden Damen zuständig und schon lange nicht mehr sie".

Well done Ladies, well done. Not so well done Mr. Kerner, "there's women running past you and you just drag your feet.